Möbeltransport nach Kreta – ein Erfahrungsbericht

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Nach dem erfolgreichen Kauf eines Neubau-Apartments auf Kreta mit Hilfe der Firma Kaste Immobilien entschieden wir uns aus mehreren Gründen dazu, einige Möbel für das Apartment nicht vor Ort auf Kreta zu erwerben, sondern diese selber dorthin zu transportieren.
Zum einen hatten wir bereits einiges und wollten es nicht doppelt erwerben und zum anderen hatten wir nur ein begrenztes Zeitfenster von 2 Tagen auf Kreta, um alles aufzubauen und einzurichten und wollten alles gut vorbereitet wissen.

Es gibt einige größere Transportunternehmen und auch kleinere Einzelunternehmer, die einem den Transport abnehmen. Allerdings war es bei uns alles recht kurzfristig und die angebotenen Zeitfenster passten nicht annähernd zu unseren spontanen Vorstellungen.
Da wir es gewohnt sind, mit dem Auto den Süden Europas zu bereisen schien es uns nicht sonderlich schwierig, alles einzupacken und einfach loszufahren. Ein kurzer Blick über google.maps um die Anzahl der Reisetage einzuschätzen und ein geeignetes Zeitfenster war schnell gefunden.

Über Italien oder die Balkanroute

Das Nutzen der Fähren sind wir gewohnt, und schätzen es eigentlich sehr, am nächsten Morgen vielleicht nicht frisch, aber zumindest ausgeruhter als nach einer Fahrt über Nacht am Zielhafen anzukommen. Dennoch entschieden wir uns für die Balkanroute über Land, mit nur einer Fährverbindung von Piräus bei Athen nach Heraklion (Keine gute Idee, wie sich später zeigte).
Zunächst buchten wir die Fähre. Wartet man damit zu lange, kann es schnell passieren, dass am gewünschten Reisedatum keine Kabine mehr frei ist, oder die Stellplätze für das Fahrzeug ausgebucht sind.

Anhänger oder Transporter

Unsere ursprüngliche Idee war es, den eigenen Kofferanhänger für die Fahrt zu nutzen. Allerdings standen vorher noch einige Reparaturen am Hänger an und das zu transportierende Mobiliar wurde doch mehr, als geplant. Also entschieden wir uns einen Transporter zu mieten. So könnten wir schneller fahren und hätten mehr Ladevolumen zum Verstauen.
Es kam, wie es kommen musste. Für die neu gewonnene Ladefläche fanden sich sehr schnell einige Dinge, die unbedingt noch mit mussten. Unser Olivenbaum z.B., dem es hier in Norddeutschland nicht so gut ging, musste natürlich nun auch mit in den Süden.

Schnell fanden wir heraus, dass es gar nicht so leicht ist eine Vermietungsfirma zu finden, die damit einverstanden ist, dass mit deren Fahrzeugen nach Griechenland gefahren wird. Nach mehreren Telefonaten und längerer Recherche schien uns hier in unserer Region nur carlundcarla.de passend zu sein.
Auf deren Website konnten wir uns alles selber so zusammenstellen, wie wir es wollten. Welches Fahrzeug, Mietdauer, welche Versicherungen und vor allem wie viele KM.
Der Transporter war gebucht.

Der erste Tag in Richtung Kreta

Für den ersten Reisetag hatten wir uns die längste Strecke ausgesucht. Vom Ausgangspunkt bis relativ weit in den Süden von Serbien, etwa 1.600 km. Die zweite Etappe bis zur Fähre in Piräus wäre dann deutlich kürzer, um keinen Stress mit den Verladezeiten zu bekommen. Gerade, als die Kinder noch kleiner waren, war der beste Trick für längere Fahrten mit dem Auto früh aufzubrechen. Die Autobahnen sind dann noch relativ leer, die Kinder schlafen meist im Auto wieder ein und als Fahrer bin ich relativ ausgeschlafen und fahre in den Tag und nicht in die Nacht. Auch, wenn keine kleinen Kinder mehr mit an Bord waren, schien es immer noch eine gute Idee zu sein und wir starteten noch vor 04:00 Uhr am Morgen in Richtung Süd-Osten. Der Transporter hatte leider kein Navigationsgerät, aber Lademöglichkeiten für das Mobiltelefon und die google.maps-App leitete uns an Braunschweig, Magdeburg und Leipzig vorbei. In Dresden machten wir den ersten Stopp. Die letzte Autobahnabfahrt direkt in einen kleinen Vorort mit traditioneller Backstube für frische Brötchen und Kaffee, danach den Transporter aufgetankt und weiter. Lief super!

Prag zeigte sich mit Schneeregen und grauen Wolken und schon ging es weiter haarscharf an Österreich vorbei in Richtung Ungarn. Ein Schild neben der Autobahn wies uns auf die Maut / Vignette hin. Diese kann direkt über das Mobiltelefon erworben werden. Buchungsbestätigung geht dann als E-Mail ein. Kurz vor Budapest ein erneuter Tankstopp und weiter in Richtung Kreta.

Stau an der Grenze nach Serbien

An der Grenze nach Serbien wurde ein Stau angezeigt, weswegen wir uns für einen kleinen Umweg, über Landstraßen zu einem kleineren Grenzübergang ohne Stau entschieden. Wir hatten beim Beladen zwar gut auf die Verteilung der Fracht geachtet und alles so verstaut, dass nicht viel verrutschen konnte. Aber die idyllische Landstraße im Süden Ungarns mit Kreuzungen und engen Kurven machte aufgrund der Sorge, dass etwas hinten im Frachtraum kaputtgehen könnte, dann doch nicht so viel Spaß und wir freuten uns über die näher kommende Grenze, als ein Anruf von Carl-und-Carla einging. Es wurde sich sehr nett erkundigt, was wir denn vorhätten. Denn nach deren GPS-Auslesung würden wir auf eine Grenze in ein nicht EU-Land zufahren.

Nicht alle Länder gehören zur EU – na und?

Das traf uns unerwartet. Wir hatten uns zwar speziell nach Griechenland bei den Vermietungsfirmen erkundigt und auch andere Ländernamen überflogen, aber wohl nicht ganz gründlich. carlundcarla.de erklärte uns, dass Serbien nicht mit deren Fahrzug zu bereisen wäre – nur wir standen bereits in der Warteschlange vor dem Zollhäuschen und waren als nächsten an der Reihe… Wir sagten, dass wir das wohl leider nicht recherchiert hatten und hier an der Grenze nicht einfach wenden könnten. Aber ich würde mich direkt nach der Grenze wieder melden. Auf der anderen Leitung wollte man sich dazu mit der Geschäftsleitung abstimmen und sich dann ebenfalls wieder melden.
Wir waren an der Reihe, bei der Grenze sollten wir die Pässe vorzeigen und den Wageninhalt zeigen. Nach Prüfung erhielten wir die Information, dass wir mit so einem großen Fahrzeug die größere Grenze nutzen sollten. Hier dürfen wir nicht passieren. Etwas verwundert wollten wir den Transporter wieder starten, um loszufahren – aber es tat sich nichts. War der Motor überhitzt, war irgendeine Einstellung falsch? Wir probierten es noch einmal – nichts. Die Grenzer schauten bereits sehr skeptisch.
Noch ein Versuch, nichts. So langsam kam ein Gedankte. Dennoch prüften wir noch einmal alle Türen vom Transporter – vielleicht war das der Fehler. Aber der Motor ging nicht zu starten. Die Grenzer wurden unruhig und signalisierten uns, endlich weiterzufahren, weil wir die einzige Verkehrsspur beim Grenzübergang komplett blockierten. In dem Moment ging ein Anruf von CarlundCarla ein. Sie hätten einige Fragen… So hatten wir uns die Reise nach Kreta nicht vorgestellt.

Das Starten des Motors wurde aus der Ferne von Vermieterseite aus verhindert. Eine Weiterfahrt sei nicht erwüscht. Das mussten wir den Grenzen erklären, die recht unghalten wurden und mit hohen Strafzahlungen drohten. Wir baten alle einmal kräftig zu schieben, um das Fahrzeug auf eine Seitenspur zu bekommen und um 2-3 Minuten, um uns mit CarlundCarla tel. zu besprechen.

Wärend dieses Telefoant erfuhren wir von schlechten Erfahrungen in nicht EU-Ländern und das uns das Team im Falle eines Schadens oder Defekts des Fahrzeug nicht helfen könne. Wir erklärten im Gegenzug unser Vorhaben und konnten es mit per Email weitergeleitetten Buchungsbestätigungen für die Fähre auch belegen. Eines führte zum anderen und zu unserer großen Erleichterung wurde uns eine Ausnahme genehmigt und wir durften den Transporter auch in Serbien und Nord-Matzedonien – nur für die Durchreise – weiterhin nutzen. Der richtige Weg wäre über Italien mit der faähre nach Griechenland.

Kurze Rücksprache mit den Grenzern, die wohl ebenfalls erleichtert waren uns und den Transporter endlich los zu werden und es ging weiter.

Grenzübergang zu Serbien – zweiter Versuch

Erleichter, doch eine Lösung gefunden zu haben, fuhren wir zum größeren Grenzübergang nach Serbien, vorbei an der langen Schlange der wartenden Lastwagen. Es ging schneller als erwartet und wir gelangten an den ersten Übergang. Das Kontrollhäuschen war auf der Beifahrerseite und recht tief. Also musste ich aussteigen, um die Pässe vorzuzeigen. Der Kontrolleur schien nicht gerade gut gelaunt und fragte, ob es ein Camper wäre, oder Transport. Und ob ich Wahren dabei hätte.

Dann sollte ich den Transportraum öffnen und ihm alle Papiere zeigen. Was für Papiere? Wie sich herausstellte, wollte die Transitpapiere sehen. Da wir diese nicht vorzeigen konnte, sollten wir zu einem der Transitbüros gehen und uns die nötigen Papiere besorgen. Den Pass behielt er so lange dort.
Auf zum Transitbüro, welches gerade aufmachte. Die hatten etliche Fragen, wohin wir wollten, welche Route, was wir dabei hätten, aus welchem Grund und wollten auch den Laderaum sichten. Nach einigem Hin und Her, bekamen wir die Pässe wieder und durften weiterfahren.

Zweiter Tag des Möbeltransports nach Kreta – viel Wartezeit

Nach einer sehr kurzen Nacht in einem Hotel im Süden Srbiens ging es weiter in Richtung Nord-Matzedonien. Die Fähre in Piräus sollte zwar erst um 21:00 Uhr abfahren, aber ein paar Kilometer lagen noch vor uns. Die Autobahnen sind gut ausgebaut, es geht fast nur geradeaus und eine idyllische Landschaft prägten die Fahrt. An der Grenze wieder dieselben Fragen von scheinbar mürrisch gelaunten Grenzern. Weil es ein Leihwagen war, hatten wir aber keine Papiere, die uns als Besitzer ausgaben. Den Kfz-Schein hatten wir nur als Kopie. Und das nichtvorhandensein von Papiere für die Fracht, war ein scheinbar großes Problem. Die Schuld lag aber bei uns. Naiv, wie wir waren, hatten wir uns überhaupt nicht mit dem Thema „Import / Export“ von Fahrzeugen und Gütern in und aus nicht-EU-Ländern beschäftigt. Und bei der Einreise nach Nord-Mazedonien, machten die Grenzer uns klar, dass wir in die LKW-Reihe gehörten und kein PKW-Fahrzeug sind. LKWs sind für uns diese riesigen Fahrzeuge mit mehreren Tonnen Gewicht. Wir fuhren doch bloß einen Transporter, für den kein LKW-Führerschein nötig ist. Keine Stunden der Fahrzeit gemessen werden müssen und auch sonst eher den PKW-Regeln im Straßenverkehr unterliegen. Nicht aber an den Grenzen…

Nicht nur, dass wir uns fortan hinten an den langen LKW-Schlangen an den Grenzen anstellen müssen, wofür wir definitiv keine Zeit eingeplant hatten, wir mussten den gesamten speziellen Prüfungen für Fernlasttransporte unterzogen werden.

Als erstes vielen uns mehrere nicht uniformierte Männer auf, die zwischen den wartenden LKWs hin und herliefen und uns schon bald ins Visier nahmen. „Was habt ihr geladen?“, „Reiht Euch hier ein, das geht schneller, mein Freund“, etc. Wie sich herausstellte gehörten diese so freundlichen Leute zu den Transitbüros, die den Fahren die Papiere ausstellen, die dann vom Zollamt geprüft und gestempelt werden mussten. Allerdings waren es keine Hilfeanbietenden „Freunde“, sondern waren eher bemüht mit fadenscheinigen Tricks und Angstmacherei deutlich zu viel Geld für deren Service uns abzuknöpfen. Sicherlich ein gutes Geschäft bei so naiven „Einmalfahrern“ wie uns, die kaum geschlafen hatten. Es wurden die absurdesten Vorschläge gemacht. zum Beipsiel Bohrungen für Verblombungen in den Türen unseres Transporters (der uns nicht gehörte). Und wir sollten iregendwelche Zettel unterschreiben und fast 300,- Euro zahlen, sonst „große Problme“!
Das gefiel uns überhaupt nicht. Um aus dieser Situation raus zu kommen mussten wir nun auch tricksen, gut schauspielern und auch mal etwas bestimmt werden. Eine Beschwerde beim zuständigen Zollamt wirkte Wunder. Wir erhielten unsere benötigten Papiere und durften weiterfahren. Fast 3 Stunden haben wir für dieses Theater vertan.

Auch die Autbahnen in Nord-Mazedonien sind top, die Maut kaum nennenswert und die naturreiche Landschaft, besonders zur näher kommenden Grenze von Griechenland wirklich beeindruckend mit interessanten Berglandschaften, Schluchten und Wasserläufen.
Die Situation an der letzten Grenze war ähnlich, wie bei den vorangegangenen. Bis zur griechischen Seite, hier wurde endlich wieder gelächelt und einem das Gefühl vermittelt willkommen zu sein.

Griechenland war erreicht

Griechenland war erreicht. Ein kurzer Abstecher in ein kleines Dorf, Essensvorräte, Wasser und für den Transporter Diesel auffüllen und weiter ging es in Richtung Athen.
Passend zur aufgehellten Stimmung kam auch die Sonne zum Vorschein und es wurde deutlich wärmer. Zeit die dicken Pullover auszuziehen und die Sonnenbrillen hervorzuholen.

Mitten im dichten Verkehr von Athen gingen unsere Fähtickets als Link in einer sms ein. Allerdings waren wir komplett damit beschäftig die Ablegestelle zu finden. Zum einen war es garnicht oder so schlecht ausgeschildert, dass wir die Zeichen übersehen haben und zum anderen gibt es mehrere nach Zahlen sortierte Ablegestellen. Nur unser Ticket verriet nicht welche. Als wir an einer Fähre fragten, ob dieses nach Heraklion fahren würde, erfuhren wir das unsere Fähre an einem anderen Ableger wäre – sehr weit weg. Also wieder rein in den Feierabendverkehr und es ging nichts mehr. Es tröpfelten immer nur 2 oder 3 Fahrzeuge über die Ampelschaltung und von diesen völlig verstopften Kreuzungen gab es leider mehrere in unserer Richtung. Die Zeit wurde sehr knapp.

Die Autobahn von Nord- nach Süd-Griechenland fährt sich sehr gut – und wir hatten immer ein Blick auf die tiefblaue Agäis. Was aber direkt auffiehl waren die deutich höheren Mautgebüren an den Zahlstationen auf der Autobahn. In den vorherigen Ländern waren es Beträge zwischen 1 und 3 Euro. In Griechenland ging es schnell mal über 10,- und die Abstände der Mautstationen waren nicht gerade lang. Insgesamt haben wir in Griechenland 124,- Euro Mautbegühren zahlen üssen. Auch hier war wieder der Transporter einem PKW preislich deutlich im Nachteil.

Wie finden wir die richtige Ablegestelle der Fähre nach Heraklion?

Endlich fanden wir die richte Ausfahrt und die richtie Fähre, reihten uns ein und zeigten unsere Tickets, als wir an der Reihe waren. Die Kontrolleurin scannten die QR-codes der Personen, stopte beim Ticket für das Fahrzeug und meinte das ginge so nicht. Wir hatten zu Beginn geplant mit dem PKW und Anhänger zu reisen und so auch die Tickets gebucht. Als es fest stand, dass wir doch einen Transporter mieten würden fehlten uns die finalen Größendaten (Länge und Höhe) vom Fahrzeug – in der Fahrzeugbuchung stand „VW Crafter oder ähnliches“. Also hatte ich erst am frühen Morgen gegen 04:00 Uhr im Hotel in Serbien die Umbuchung machen können. So richtig schlüssig war das Menü für uns nicht, so dass wir zwar den Anhänger canceln konnten, aber das Fahrzeug nicht ändern. Das einzige was umbuchbar war, waren die Größenangaben des Fahrzeugs. Somit hatten wir laut Ticket jetzt einen 6m langen und 4,60 hohen PKW ohne Anhänger im Ticket. Aber eben keinen 6 m langen und 4,60 m hohen Transporter.
Wir sollten das Fahzeug parken und unser Ticket am Tickethäuschen gegenüber anpassen lassen. OK, unser Fehler – wir stiegen aus, schlossen alles ab, suchten das Tickethäuschen und stellten uns in der Wartechlange an. Als wir endlich drann waren, verstand der Ticketverkäufer das Problem nicht, oder wusste vielmehr selber nicht, wie er es umbuchen sollte. Er bad uns neben dem Häuschen zu warten, bis es ruhiger wurde. Wurde es aber nicht, eher hektischer immer mehr Personen kamen hektisch angerannt und wollten Ticket buchen oder umbuchen. Die Abfahrtszeit für die Fähre war bereits überschritten und wir und der Transporter immer noch nicht an Bord. Irgendwann kam jemand zu uns und meinte, wir sollen an Bord gehen und die Ticketumbuchung an der Rezeption machen. Also wieder zurück zum Transporter und dem Kontrolleuren vor Ort alles wieder erklärt. Die wollten einen Pass als Pfand und winkten uns auf das Schiff. Wir waren eines der letzten Fahrzeuge.

Wieder warten an der Rezeption auf der Fähre nach Kreta

Als wir oben an der Rezeoption ankamen, war dort eine riesiege Reisegruppe, bei denen alle Zimmerbuchungen durcheinander geraten waren. Irgendwie passte nichts und es dauerte lange bis wir endlich an der Reihe waren. Wir zahlten einen Aufpreis von ca. 70,- für die falsche Fahrzeugangabe, entschuldigten uns für die Unannhemnlichkeiten und erhielten den Pass zurück.
Danach stellten wir uns am Nachbartresen an, um den Schlüssel für die Kabine zu erhalten. Nach 2 Tagen auf der Autobahn mit nur einem kurzen 3-4 Stundenstopp in dem Hotel in Serbien und dem unerwartetten Stress an den Grenzen freuten wir uns etwas Ruhe zu finden. Morgen sollten alle Möbel entladen und aufgebaut werden.
Passend zu unserer Glücksträne gab es aber wieder Probleme mit unserem Ticket. Wir hatten zwar eine Buchungsbestätigung für eine große Kabine mit Fenster und diese auch bezahlt, nur auf dem heute erhaltenen Ticket stand keine Kabine. Nur 2 Plätze für Schlafsessel an Deck. Wir baten, um Prüfung der Situation und zeigten die Buchungbestätigung und die Abbuchung des recht hohen Preises (dazu kam ja auch noch die gerade gezhalte Anpassung). Aber nach langem Warten die ernüchternde Antwort, dass auf dem Tiket kein Kabine aufgeführt sei und es auch eh keine freien Kabinen mehr geben würde.

Eine Nacht auf der Fähre – ohne viel Schlaf

Die Nacht auf zwei zusammengeschobenen Stühlen ist sicherlich kein Problem, wenn wir darauf vorbereitet wären. Wir hatten aber noch nicht einmal warme Pullover oder Jacken dabei. Wir mussten wohl einen sehr müden und bemitleidenswerten Eindruck gemacht haben, als wir völlig erschöpgt da saßen, denn wir erhielten netterweise 2 Decken und konnten so einige Stunden Schlaf finden. Früh am Morgen fielen die ersten Sonnenstrahlen durch die Fenster. Ein Vorteil an unserem Schlafplatz war, dass die Café-Bar direkt hinter uns war und sost kaum jemand wach war. Mit neuer Energie hielten wir noch einmal Rücksprache mit der Rezeption, weil wir nicht verstanden, wo genau der Fehler entstanden war und wir Sorge vor erneuten Fehlern bei der Rückfahrt in 2 Tagen hatten. Wir erhielten die Adresse vom zuständigen Büro in Heralion und wir schrieben eine E-Mail mit der Bitte um Überprüfung an direct-ferries und blue-star. Zeit für eine gespräch im Büro von Blue Star hatten wir jetzt leider erst einmal nicht. Die Fahrt ging weiter zum Zielort. Hier kannten wir uns gut aus und genossen die schöne Insel bis die Rückfahrt näher rückte.

Bei der Rückfahrt mit einem leeren Tranporter sollten wir weniger Probleme an den Grenzen bekommen. Dachten wir zumindest…

Eine Rückfahrt ohne Tickets für die Fähre von Kreta zum Festland

Weil wir immer noch nicht geklärt hatten, warum wir auf dem Hinweg keine Kabine auf der Fähre hatten, obwohl diese gebucht und bezahlt war fuhren wir 4 Stunden früher in Richtung Fähre los, als wir müssten. Denn wir wollten das Büro von Blue Star in Heraklion aufsuchen und danach in Ruhe noch etwas bei dem kleinen veganen Restaurant essen.

Wir hatten unsere E-Mail von der Hinreise vor 2 tagen noch einmal an das Büro direkt weitergeleitet und fanden es schnell und einfach. Wir wollten in Erfahrung bringen, was bei der Hinreise schief gelaufen war und sicherstellen, dass wir bei der Rückfahrt in ein paar Stunden nicht derselbe Fahler passieren würden. Nur leider stellte es sich heraus, dass wir ein ganz neues Problem hatten. In dem System von Blue Star war vermerkt, dass wir unsere Tickets für Rückfahrt bereits ausgedruckt erhalten hatten. Was nicht stimmte – wo sollte das passiert sein… Ein neue Ticket ließe sich auch nciht ausdrucken, um zu verhindern, dass mehrere Tickets im Umlauf seien. Schwierig – also war nicht nur unsere Kabine nicht vorhanden, sondern unsere Tickets und das für den Transporter ebenso.

Wir sollten die Firma kontaktieren, über die wir die Tickets online erworben hatten. Directferries.com. Diese bieten aber keine telefonische Kontaktaufname an. Nur einen chat – dieser funktioniert aber nicht und wir wurden immer wieder auf die Buchungsseite geleitet. Hier hatten wir die Möglichkeit online einzuchecken, aber danach passierte nie etwas. Wir wiederholten es einge Male, ohne Resultat.

Das Blue Star Büro konnte uns trotz aller telefonischen Bemühungen nicht weiterhelfen. Wir sollten es direkt an der Fähre probieren. Also ab in den Transporter in Richtung Fährhafen. Wer hätte es gedacht – nicht wirklcih ausgeschildert 😉 Wir fanden den Hafen und das Büro direkt vor der Ablegestelle. Noch war nicht viel Betrieb. Wir schilderten erneut unser Problem. Aber die einzige Lösung war neue Tickets zu kaufen.

Am Ende erhielten wir eine Telefonummer unter der wir es probieren sollten. Ständig besetzt und wenn wir drann kamen gelangten wir in Warteschleifen und von dort ins Nirvana. Irgendwann hatten wir eine Dame am anderen Ende der Leitung die kompetenter erschien, unser Problem verstand und auch verstand, dass wir nicht erneut weitergeleitet werden wollten, weil in einpaar Minuten die Fähre abfahren würde. Sie legte uns dennoch kurz Musik auf die Leitung versprach aber sich selber zu kümmern und gleich wieder für uns da zu sein. Das klang gut und sie war wirklich ein paar Minuten wieder in der Leitung. Sie hatten zumindest einen Fehler in der Buchungsübertragung sehen können und den Schiffseinweiser vor Ort bereits informiert.

Super! Wir schlengelten den Tranporter vor zu den wartenden Fahrzeugen an der Fähre und wirklich war die Schiffseinweiserin informiert und klebte uns einen weißen post-it auf die Windschutzscheibe. Wir durften an Bord!

Nach dem Einparken der bange Gang an die Rezeption, aber auch da war unser Problem bekannt und wir erhielten einen Schlüssel zu einer Kabine. Ein gutes Gefühl. Da wir noch nichts gegesse hatten, konnten wir in aller Ruhe zum Bordrestaurant gehen und uns entspannen.

Ein Umweg über Bulgarien

Um einen der nervigen Grenzübergänge eines nicht-Eu-Landes zu vermeiden, entschieden uns für einen Umweg über Bulgarien. Somit würden wir Nord-Matzedonien umfahren.

Allerdings hatten wir die selbe Situation auch am Grenzübergang nach Bulgarien. Als uns der Grenzer in der Reihe der PKWs entdeckte, kam er wie in einem Computerspiel aus den ’80 Jahren aus seinem Häuschen, wies uns ohne Worte an, den Laderaum zu öffnen. Und als er sah, dass dieser nicht vollständig leer war (der Inhalt war eine offene Obstkiste mit unserem Werkzeug, eine kleine Reisetasche und eine Winterjacke), wies er uns ebenfalls wortlos an zurückzufahren und uns in die Schlage der LKWs einzureihen.

Wieder zurück und wir reihten uns in die Schlange der warteneden Laster ein. Nicht ungefährlich, beim ständigen rangieren und Spurwechsel wurde unser kleiner Tranporter häufiger mal übersehen. Einmal konnte nur das umsichtige Eingreifen der neben uns wartenden LKW-Fahrer durch lautes und lang anhaltendes Hupen verhindern, dass unser Vordermann rückwärts in uns rein fuhr. Er konnte uns schlicht nicht sehen. Wir versuchten ebenfalls rückwertsfahrend auszuweichen und hupten wie verrückt. Einige fahrer sprangen aus Ihren Kabinen und liefen auf den Fahrer des rückwertsfahrenden LKWs zu. Kurz vor dem unvermeidliche erscheinenden Unfall, erkannte der LKW-Fahrer unsere noch schnell geöffnette Fahrertür in seinem Seitenspiegel. Das war knapp.

Bulgarien machte für unsere Probleme mit den Grenzkomntrollen keinen Unterschied. Der einzige Unterschied war, dass ein gut ausgerüstetter Kontrollwagen stoppte, weil wir kein Vignette angebracht hätten. 70,- €

An der Grenze zu Serbien wollten wir es besser machen. Wir reihten uns direkt hinten in der LKW-Schlange an der Grenze ein. Laut Navi sollten es nur 2,4 km Stau sein… Alle 5 bis 10 min ging es einige Meter weiter. Dann stoppte es komplett und es bewegte sich garnichts mehr. Wir stiegen aus und fragten unseren Vordermann, warum es nicht weiterging. Er erklärte uns irgendetwas mit Wechsel, wahscheinlich der Grenzer – das würde noch etwa eine Stunde dauern. Aber wenn wir keine Ladung hätten sollten wir es doch besser bei den PKWs probieren mit unserem Transporter.

Logisch… Wir scherrten aus der Reihe der wartenden LKWs und fuhren auf die Grenze zu. Gleiches Spiel – genervte Grenzer wiesen uns zurück. Unser Fahrzeug müsse erst gewogen werden.

Wir reihten uns also wieder ein und gelagten zum ersten Grenzposten. Tatsächlich mussten wir langsam über eine Waage fahren. Auf dem Hinweg hatten wir das nie gesehen. Wir erhielten einen Zettel und fuhren weiter. In den Fahrzeugen neben uns liefen nun einige Fahrer zu einem Häuschen. Also machten wir das auch. Nahmen alle Papiere, die wir hatten uns gingen zu dem Häuschen. Nach kurzem warten waren wir an der Reihe, legten Pässe, Kopie des KfZ-Scheins, Kopie der Fahrzeug-Versicherung und den erhaltenen Zettel mit dem Gewicht des Fahrzeugs vor. Erkläten, dass wir privat unterwegs sind, mit einem Leihwagen und ohne Ladung. Nach kurzer Prüfung erhielten wir unsere Papiere zurück und einen weiteren Zettel. Wir liefen zurück zum Transporter, stiegen ein und fuhren weiter zum nächsten Posten.

Das war der Grenzposten. Der wollte wieder alle Papiere sehen, beschwerte sich wieder, dass wir keine Original-Fahrzeugpapiere hätte, prüfte schlecht gelaunt unsere (fast-) leeren Tranporter und lies uns durch. Danach war der Zoll an der reihe. ähnlicher Ablauf und am Ende kam ein Häuschen zur Ausfuhr. Dort war an der Scheibe ein Zettel. 4.000 Dinar. Auf meine Frage, was das in Euro wäre (die Frage nach dem warum sparten wir uns direkt) erhielten wir nur die Antwort: „Dinar – nix Euro. Problem“. Und er wies auf eine Restaurant / Spielcasino zum Geld wechseln. Wieder aussteigen in das Casino mit selbstgmahlten Papsschild „Bank“ – und Geld gewechselt. Der Kurs war fair und passte zum vorher online geprüften Wchselkurs. Also wieder zurück zum Transporter und 4.000 Dinar am Häuschen bezahlt. Wir waren in Serbien. Auf in Richtung zum Hotel – wir brauchten dringend etwas Schlaf.

Das Hotel kannten wir bereits vom Hinweg. Hatten ein ähnliches Zimmer und volle 4 Stunden Schlaf und eine Dusche. Weiter ging es in aller Frühe, weil wir unbedingt die Grenze in die EU zeitnah schaffen wollten.

Grenze von Serbien nach Ungarn

Auf der Hinfahrt überlegten wir uns, wie wir es machen wollten. Hinten an der LKW-Reihe anstellen und wieder die ganze Prozedur, oder es doch noch einmal als PKW probieren, um viel Zeit zu sparen.

Als wir bei der Grenze ankamen standen alle dort wartenden LKWs still. Die Fahrerkabinen waren verhängt, die Fahrer schliefen. Also fuhren vorsichtig an allen stehenden LKWs vorbei hinter einem einzigen fahrenden LKW und gelangten direkt vor zur Grenze. Wir waren somit an Position 2 – TOP!

Nun, da wir endlich verstanden, wie das Prozedere abzulaufen hätte, war es eigentlich recht einfach. Aber weil nirgens Schilder zu sehen sind, auf denen erklärt wird, was zu tun ist, war unsere Lernkurve entwas länger.

Ein schönes Gefühl war die Grenze von Ungarn zur Slowakei. Keine großen Kontrollen, nur einmal langsam über einen Scanner fahren. Das wars.

Ebenso, wie die lezte Grenze nach Deutschland. Keine Staus, keine schlecht gelaunten Grenzer.

Unser Fazit:

Wir verstehen, dass an den Grenzen eine hohe Anzahl an LKWs die Grenzen passieren und es viel Arbeit für alle Beteiligten bedeutet. Auch dass die Grenzen wichtig sind – zum Schutz von Waren und Menschen. Wir verstehen auch, dass es vieleicht nervig ist mit Neulingen wie uns verfahren zu müssen, die sich im Vorfeld nicht ausreichend infomiert hatten. Aber irgendwie gefiel uns die erlebten Situationen an den jeweiligen Grenzen mit immer genervten oder gespielt grimmig blickenden Grenzen überhaupt nicht. Natürlich haben wir keine nett lächelden Willkommen-Teams mit Blumenketten erwarter. Aber so ein bischen mehr gegenseitige Achtsamkeit wäre schön gewesen. Falls es wieder einmal Gründe geben sollte, Möbel nach Kreta transportieren zu müssen und nicht vor Ort zu kaufen. Dann würden wir nicht erneut die Balkanroute wählen, sondern über Italien fahren und 2 Fähren buchen.

Zeitlich gibt es keinen Vorteil und auch finanziel unter Einbeziehung der Spritt- und Abnutzungskosten des Fahrzeugs (oder Mietkosten), den Vignetten und Mautgebühren rechnet es sich sicherlich nicht, wenn man die Fährticket geschickt bucht.

Wichitg ist auch noch einmal anzumerken, die Fährtickets direkt bei der Rederei, also der Fährfirma zu buchen und nicht über einen Ticketvermittler, wie directferries.de oder anderen. Andernfalls ist man vor Ort bei einem Fehler nicht in der Position eine Klärung zu erhalten, weil beide Firmen sich den Fehler gegenseitig hin und herschieben können. Auf schriftliche Nachfrage bei directferries nach der Reise erhielten wir für die gebuchte und bezahlte 4-Bettkabine mit Fenster, die uns nicht zu verfühgung stand und den Aufwand den nicht übermittelten Rückfahrtickets hinterherzulaufen eine Aufwandsentschädigung von 24,- €. Wir antwortetten, dass wir damit nicht einverstanden sind und einen Anwalt einschalten würden, wenn directferries nicht innerhalb von 10 Tagen uns die Ursache des Fehlers aufzeigen könne und die Enschädigung anpassen wird. Wir warten immer noch auf eine Antwort…

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