Das Winterwetter auf Kreta gild als sehr mild mit Höchsttemperaturen von 15-18 °C, wenig Regen und durchschnittlich 4 bis 5 Sonnenstunden pro Tag.
Aber wie ist es wirklich auf Kreta, wenn Ende Oktober die letzten Charterflüge abgehoben haben? Lässt es sich auf Kreta überwintern?
Wer im Winter nach Kreta kommt, lernt die Insel von einer völlig anderen Seite kennen als im trubeligen Sommer mit vielen Touristen. Besonders im Süden ist es eher einsam und ruhig. Alles strahlt die charakteristische kretische Gelassenheit aus. Auch zu dieser Jahreszeit fasziniert die Vielfältigkeit der griechischen Insel: An den Küsten – insbesondere im Süden des Landes – ist es im Winter oft mild, die Strände sind menschenleer und laden zu ausgiebigen Strandspaziergängen in der Wintersonne ein. Auf den Bergen dagegen, insbesondere rund um den 2.456 Meter hohen Psiloritis, kommt es im Winter regelmäßig zu Schneefällen. Im Winter zum Skifahren nach Kreta? Kein Problem …
Der Winter auf Kreta: ruhig und menschenleer
Im Winter sind die typischen Touristenorte und -Resorts meist vollständig menschenleer, viele kleinere Badeorte an der Küste sind wie ausgestorben. Einige kleinere Supermärkte und Tavernen sind geschlossen. Ideal zum Entspannen, draußen aktiv zu sein und um Ruhe zu finden.
Die größeren Orte im Süden der Insel, wie Paleochóra und Ierapetra sind auch im Winter belebt. Und in den bekannten Städte auf der Nordseite, wie Rethymnon, Chania, Agios Nicolaos oder Heraklion ist dagegen immer etwas los. Die Hotels bleiben hier überwiegend ganzjährig geöffnet – die Preise sind günstiger als in der Sommersaison und oft ist auch noch das Zimmer mit der besten Aussicht frei. Die ärztliche Versorgung ist in den großen Städten auch im Winter hervorragend. Die meisten Ärzte sprechen sehr gut Englisch, viele sogar Deutsch.
Das Wetter im Winter auf Kreta
Die Durchschnittstemperatur im kretischen Winter beträgt 18 °C. Tagsüber herrschen – insbesondere wenn die Sonne scheint – angenehme 15 bis 20 °C. Nachts sinken die Temperaturen selten unter 10 °C. Das Wetter bietet in der Zeit von Oktober bis März eine bunte Mischung aus regnerischen, sonnigen, kalten und warmen Tagen. Wir empfehlen, neben einer warmen Jacke auch den Badeanzug einzupacken – denn die Wassertemperatur kann im Oktober durchaus noch 18 Grad betragen.
In diesem Monat geht es meist mit den ersten Regenfällen los. Deshalb wird der November manchmal auch als „zweiter Frühling“ bezeichnet, denn durch den ersten ergiebigen Regen im Oktober sind Wiesen und Felder frisch grün und die Blumen erholen sich von der Trockenheit im Sommer.
Die feuchtesten und kältesten Monate sind normalerweise Januar und Februar. Beispielsweise ist in Chania von Dezember bis April mit etwa 3 bis 8 Regentagen pro Monat zu rechnen.
Generell ist es auf der Südseite Kretas sonniger und es gibt weniger Regentage.
Ein ganz besonderes Phänomen auf Kreta sind die Halkyonischen Tage – auch „Wintersommer“ genannt. In diesem Zeitraum von etwa sieben Tagen meist im Januar wird das Wetter beinahe sommerlich und nahezu windstill. Das ungewöhnliche Wetterphänomen ist in Griechenland schon seit dem Altertum bekannt. Die Wetterlage entsteht durch die Verlagerung eines Hochs, das normalerweise über den Azoren liegt, über den Süden Europas. Leider ist nicht vorherzusagen, ob und wann es zu den Halkyonischen Tagen kommt. Im Jahr 2022 sind sie ausgefallen.
Tipps und Tricks für die kalte Jahreszeit auf Kreta
Die größte Herausforderung beim Überwintern auf Kreta: eine gut beheizbare Unterkunft zu finden. Viele Häuser und Apartments auf Kreta sind für sommerliche Temperaturen ausgelegt und verfügen über Klimaanlagen, mit denen nach offiziellen Angaben der Hersteller auch geheizt werden kann. An besonders kalten Tagen, sind sie jedoch wenig effizient und laut, außerdem heizen sie nicht konstant weiter, wenn man sie beispielsweise über Nacht ausstellt.
Ältere Gebäude auf Kreta sind nicht immer nach mitteleuropäischen Maßstäben gebaut: Die Mauern sind aufgrund der Erdbebengefahr sehr dick und normalerweise nicht isoliert. Oft ist es in den Unterkünften kälter als draußen im Freien. Auch die Feuchtigkeit in Innenräumen ist eine Herausforderung im Winter. Um es in den kalten Monaten gemütlich zu haben, braucht es eine Möglichkeit die Räume zu beheizen. Wir wollen deshalb die Worte von Panagiotis Simandirakis, dem Bürgermeister Chanias, gerne ergänzen: No German will freeze in Greece – wenn er eine effektive Heizung in seiner Unterkunft hat. Auf Kreta wird mit Heizöl, Kaminofen, Infrarotheizung, Heizlüfter, und seit einiger Zeit auch mit Wärmepumpe oder Solaranlage geheizt.
Wenn man eine Heizung modernisieren oder nachrüsten möchte, ist es wichtig, einen kompetenten und erfahrenen Heizungsbauer zu finden. Wer auf Nummer sicher gehen will, setzt auf Weiterempfehlungen und die Erfahrungen anderer. Jean René Kaste von dem Familienunternehmen Kaste Immobilien konnte in den Jahren seiner Tätigkeit als Immobilienmakler auf Kreta einen festen Pool an sachverständigen Handwerkern aufbauen, die er gerne weiterempfiehlt.
Heizen ist auf Kreta kein preiswertes Unterfangen: Heizöl kostete letzten Winter bereits 1,50 Euro pro Liter. Tendenz in diesem Winter: steigend. Heizöl muss mit dem Schiff importiert werden – das macht es teuer. Auf der Insel wird daher gerne mit Olivenholz geheizt. Auch die Stromkosten sind 2022 massiv gestiegen: Lieferanten, wie etwa die staatliche Stromgesellschaft Dimosia Epichirisi Ilektrismou DEI, führen für die Preiserhöhung die sogenannte Anpassungsklausel in ihren Verträgen an. Die Regierung hat nun beschlossen, die Hilfszahlungen zu erhöhen und erhebt eine hohe Sondersteuer auf Zusatzgewinne der Energiekonzerne.
Die aktuellen Neubauprojekte von Kaste Immobilien sind bestens wärmeisoliert und werden mit Solarthermie zur Heizung des Brauchwassers und optional mit modernen Luft-Wärme-Pumpen und Fußbodenheizung offeriert. „So können unsere Villen und Apartments auch im Winter optimal und kostengünstig beheizt und bewohnt werden.“ sagt Geschäftsführer Jean Rene Kaste.
Der Winter ist die Zeit der Olivenernte
Von Ende Oktober bis Februar ist auf Kreta die Zeit der Olivenernte. Eine Zeit voll harter Arbeit und gleichzeitig ganz viel Geselligkeit: Oft kommt die ganze Familie auf den Höfen zusammen, um jeden Tag gemeinsam in die Olivenhaine zu gehen. Pickups und Traktoren mit Anhängern fahren voll beladen mit Oliven durch die Straßen. Die geernteten Oliven werden zur Presse gebracht, um frisches Olivenöl zu pressen. Fast jedes größere Dorf verfügt über eine Ölmühle, die häufig genossenschaftlich betrieben wird. Zusätzliche helfende Hände sind immer willkommen. Wenn Sie Interesse an der Olivenernte haben, hören Sie sich einfach bei den Landwirten um, wer Hilfe benötigt. Es gibt viel zu erleben und viel zu lernen. Herbst und Winter ist außerdem die Zeit des Raki-Brennens. In den Dörfern wird überall der traditionelle kretische Schnaps hergestellt.
Entschleunigung in der Gastronomie
Auch für die Gastronomen wird es ab November auf Kreta deutlich ruhiger. Viele schließen für etwa vier Wochen ihr Lokal und erholen sich vom trubeligen Sommergeschäft und nutzen die Zeit meist für die Olivenernte. Wenn sie dann wieder öffnen, freuen sie sich über die Winter-Gäste und haben oft Zeit für einen kleinen Plausch. Es gibt keine Wartezeiten und freie Tischauswahl. Gekocht werden spezielle Winter-Gerichte wie Stamnagathi – ursprünglich ein Wildgemüse, das ausschließlich auf Kreta wächst und das in den Wintermonaten geerntet wird.
Es wird mit Salz, Zitrone und Olivenöl gekocht, schmeckt leicht bitter und wird in den Tavernen als warmer Vorspeisensalat oder als Beilage zu Rind-, Schweine- oder Lammfleisch gereicht. Nach einem kühlen Wintertag lässt man den Abend in der Taverne gerne mit einem Rakomelo ausklingen: mit Honig versetzter kretischer Raki, der warm serviert wird.
Kultur im Winter auf Kreta
Winter auf Kreta bedeutet auch: kalte und verregnete Tage. Da bleibt nur eins: ab ins Museum. Die großen Museen in den Städten sind auf jeden Fall geöffnet. Bei kleineren empfiehlt es sich, vorab zu recherchieren, ob sie geöffnet sind.
An vielen archäologischen Stätten herrscht im Winter erfreulich wenig Betrieb, einige sind sogar ohne Eintrittsgebühren frei zugänglich. Auch die vielen bewohnten Klöster auf Kreta sind gerade im Winter einen Besuch wert.
Weihnachten feiern auf Kreta
Kreta ist seit jeher vom griechisch-orthodoxen Glauben geprägt. Das wichtigste Fest der Kreter ist und bleibt Ostern. Doch wie feiern die Kreter Weihnachten?
Es spielt eine eher untergeordnete Rolle. Inzwischen gibt es jedoch auch Weihnachtsmärkte in den größeren Städten und Weihnachtsdeko auf den Haupteinkaufsstraßen. Früher wurden kleine Schiffe als Weihnachtsschmuck gebaut und beleuchtet. Diese Tradition geht auf die Legende zurück, dass der Heilige Vassili mit dem Schiff über das Meer kam. In den letzten Jahren hält jedoch bei immer mehr Familien der Weihnachtsbaum Einzug. Auch sie sind Importware, denn auf Kreta wachsen kaum Nadelbäume, die einen ansehnlichen Weihnachtsbaum abgeben könnten. Der Baum wird hell beleuchtet und bunt geschmückt. Gerne auch bereits einige Wochen vor Weihnachten. Dabei kennen die Kreter keine Adventszeit. 40 Tage vor dem Weihnachtsfest, das am 25. Dezember begangen wird, beginnt die Fastenzeit, in die auch der Heilige Abend fällt.
Am 6. Januar wird auf Kreta die Taufe Jesu Christi gefeiert – die Große Wasserweihe, eines der eindrucksvollsten Feste auf Kreta. Nach dem Gottesdienst pilgert die Festgesellschaft ans Meer – meist zum Hafen – oder einem anderen zugänglichen Gewässer. Der Priester wirft ein goldenes Kreuz ins Wasser, dem junge Schwimmer nachtauchen. Wer das Kreuz erwischt und an Land bringt, hat – so will es die Tradition – ein besonders gutes Jahr.
Auf Kreta wird Ende Februar bzw. Anfang März Karneval gefeiert. Das Faschingswochenende fällt 2023 auf den 25. und 26. Februar. Die „Karnevalshochburg“ der Insel ist die Stadt Rethymnon. Gefeiert wird hier mit einem Karnevalsumzug mit zahlreichen Wagen und Zehntausenden kostümierter Kreter.
Wintersport und Strandspaziergänge
Skibergsteigen ist ein beliebter Wintersport in den kretischen Bergen. 2022 fand das 5. Skimo („Ski mountaineering“) Rennen Pierra Creta mit über 150 Teilnehmern aus über 10 Nationen statt.
In den Wintermonaten kommen außerdem Wander-Begeisterte auf ihre Kosten: Viele Touren wie die große Rundwanderung auf der Halbinsel Rodopou, für die es im Sommer durch die erbarmungslose Sonne und mangelnden Schatten zu heiß ist, sind dann entspannt begehbar. Einzige Einschränkungen können Schnee in den Bergen, Wasser in Schluchten und der frühere Einbruch der Dunkelheit sein. Auch die im Sommer völlig überlaufenen Strände wie Elafonissi und Balos sowie der Palmenstrand von Vai laden im Winter zu einem Besuch ein. Oft sind sie völlig menschenleer.
Radsportler kommen jetzt auf Ihre Kosten und genießen das milde Klima und die nicht überfüllten Straßen.
Auch Ausflüge ins Landesinnere sind eine tolle Unternehmung für die Wintermonate – die grandiose Fernsicht aus den höheren Lagen ist unvergesslich.
Ideen für Wandertouren findet ihr hier: Wandern auf Kreta
Überwintern auf Kreta: Top oder Flop? Unser Fazit.
Eine wichtige Voraussetzung für einen erholsamen und entspannten Winter auf Kreta ist eine Heizung oder ein Kamin in der Unterkunft. Sei es in der eigenen Immobilie oder in einem Mietobjekt. Denn auch auf Kreta kann es in den Wintermonaten manchmal kalt und regnerisch sein – zumindest für kurze Zeit. Dafür zeigt sich die griechische Insel von einer herrlich entschleunigten Seite – im Winter lässt sich das „wirkliche Kreta“ aktiv erleben.
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